Kunstwanderweg Kleinbreitenbach

 

 

Der Kunstwanderweg Kleinbreitenbach ist im Ergebnis der von 1997 bis 2018 stattgefundenden Internationalen Kunstsymposien "Kleine Welt - große Welt" der Volkshochschule Arnstadt-Ilmenau entstanden. Zu jedem Symposium waren fünf bis sechs internationale professionelle bildende Künstler zu Gast in Kleinbreitenbach, um eine Woche lang Seite an Seite mit Kursteilnehmern der Volkshochschule sowie Kindern und Jugendlichen künstlerisch zu arbeiten. Die Ergebnisse der Professionellen verblieben hier im Dorf am Kunstwanderweg, am Geraradweg, auf dem Reinsberg und an zwei Standorten in Arnstadt. Der Kunstwanderweg ist zwei Kilometer lang und beginnt am Trafohäuschen, führt über das Kirchengelände und dem Friedhof durchs Dorf zum Ortsausgang und mündet in einen Rundweg. Der Kunstwanderweg ist mit über 60 Objekten der umfangreichste in Deutschland.  Bewusst sind alle Techniken der bildenden Kunst (die keinen Strom benötigen) vertreten.

Der Kunstwanderweg

Künstler und Kunstwerke in Laufrichtung

Lilly SCHULZ

Deutschland
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"




Sie hat das Thema des Symposiums “Kunst trifft Poesie“ am direktesten umgesetzt. Ein überdimensionales Buch schmückt den Dorfplatz. Davor ein kleines Gedicht von ihr zum Thema „Gedanken".



Buch

ANNE SCHWEGMANN-FIELDING

Großbritannien
1999




Zum Thema Energie fiel der Künstlerin das Trafohäuschen am Dorfplatz auf, das ja im direkten Sinn Energie darstellt. Sie strich es mit Hilfe von Symposiumsteilnemern blau an und ließ im Dorf altes Porzellan sammeln. Die Dorfkinder zeichneten Sterne, die Künstlerin setzte diese in Mosaiktechnik an den blauen Wänden um. So zog sie die Energie der Sterne herunter zu uns auf die Erde.



Trafohäuschen

JON LOCKHART

Großbritannien
2003
Thema: „Sitzgelegenheiten“




In England gibt es eine Sage, dass nachts kleine Kobolde in den Gärten und Parks aufpassen, dass nichts Unrechtes geschieht. Zum Gestaltungsthema „Sitzgelegenheiten“ 2003 baute der britische Künstler am Spielplatz eine Bank aus zwei Beton- blöcken mit eingearbeiteten Holzlatten als Sitzfläche.







Bank

„Ursprünglich wollte er Puppen in den Beton einarbeiten, als er aber von den Gartenzwergen aus Gräfenroda erfuhr, änderte er seinen Plan und verwendete diese. Teilweise kann man sie beobachten, wie sie sich im Beton verstecken und nur zaghaft hervorsehen. Aber nachts.... Es ist auch noch nichts passiert!

EVA BRUSZIS

Deutschland
2008
Thema: „Licht und Schatten“




Wo Licht ist, ist auch Schatten. Eva Bruszis gestaltet in ihrer Arbeit zwischenmenschliche Beziehungen. Mann und Frau stehen sich auf je einem Sockel Kopf gegen Kopf gegenüber, wobei sich diese drehen lassen. So entstehen verschiedene Konstellationen – zueinander, gegeneinander, nebeneinander & jeweils in einer entsprechenden Aussage. Auch ohne diese Dreheffekte sind die Kopfformen durch die eingearbeiteten geätzten Metallplatten in Aussage: warmes Kupfer für weiblich, kalt wirkendes Zink für männlich. Die in schwarz gehaltene Rückseite beider Köpfe zeigen aus dem Holz heraus gearbeitete Zeichen, wobei die Licht-Schatten assoziierende Worte Lust uns Last erkennbar sind.



Mann und Frau

STEFAN ALEXANDRU BALAZS

Rumänien
1999
Thema:




Aus tiefer christlicher Tradition und bestens auf dem Kirchenvorplatz aufgestellt, entstand aus einem riesigen Eichenstamm die dreiteilige Holzplastikgruppe. Im Zentrum ist der Eichenstamm mit dem offenen Kreuz versehen „Zu Gottkommst du nur durch mich“. Darunter stilisierte er Apostelfiguren. Links und rechts wurden aus den Resten



Apostelfiguren

des Stammes A und O für Anfang und Ende aufgestellt. Der amtierende Pfarrer hatte die Idee, die Zwischenräume für Sitzplätze zu nutzen.

MIHAI BORODI

Rumänien
1997
Thema:




Aus dem Eichenstamm schuf der Künstler die Säule „Kaskade der Tränen“. Die Zinnen des Kirchturmes aufnehmend, führt er unser Auge über Kirchenfensterformen zum ganz schlicht gestalteten Jesuskopf, unter welchen die Kaskadenformen bis zum Sockel herunterreichen. Das Martyrium vervollständigend, fügte er an beiden Seiten Holzpflöcke in die Säule: Marterwerkzeuge. Das Leiden Christi und der ganzen Menschheit werden so zum Ausdruck gebracht.





Kaskade der Tränen

MARIA MOROZ

Polen
1999
Thema: "Ruhe und Bewegung"




„Säule der Kommunikation“ Der runde Eichen- stamm steht in formeller und gedanklicher Verbindung zum romanischen Mauerwerk der Kirche, aber auch zum Halbrund der eingelassenen Kupferbleche, auf denen wiederum die griechischen Buchstaben im oberen Teil mit den Runen im unteren Teil eine Kommunikation führen. Mit der Alterung verfärbt sich das Holz, aber auch das Kupfer, somit kommuniziert das Kunstobjekt mit der Umwelt. Sprünge und Risse, auch menschliche Spuren gehen eine Verbindung ein. In aller Ruhe steckt doch immer Bewegung.





Säule der Kommunikation

EVA SKUPIN

Deutschland
1999
Thema




Die bekennende Christin empfand den Kirchenraum in sich schön, aber zu schmerzensreich in Ausstattung: Kreuzigung, Kreuzabnahme. Sie wollte dieser den „lebendigen Christus“ hinzufügen, und so stehen (an unauffälliger Stelle) auf fünf kleinen Holzstelen (Reste des Eichenstammes, den Mihai Borodi zur „Kaskade der Tränen“ bearbeitete)





Christus



der lebendige Christus, die Arme weit ausbreitend und weitere Figuren in Bewegung: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid – und alle kommen freudig, Symbol für die Kraft des Glaubens. Die Künstlerin wünscht sich eine Kirche in Bewegung.

WOJCHIECH KOPCYNSKI

Polen
1998
Thema:




Reliefs von menschlichen Formen, vollständig und auch verletzlich oder verletzt, sind gedankliche Träger für Auferstehen, Explodieren, Schweben, Stürzen. Schriftzeichen in Zeilenform, rein dekorativ und symbolisch geordnet, verleihen den drei Teilen des Bildes mystische oder religiöse Bedeutungen –







Triptychon





vielschichtig, unerforschlich. Reine Farbflächen in charakterisierender Auswahl tragen den Bildinhalt mit Parabel zu Ikarus? Auferstehung?

URSZULA SLUSARCYK

Polen
2000
Thema:




Die Künstlerin geht auf die Strukturen des Materials ein, entdeckt im Holz Strömungen, Widerstände, Rhythmen, nimmt diese in Farben auf und gestaltet so farbige Arbeiten von großer Intensität, aber auch von großen Freiräumen für Interpretationen.





Bild

BRIGITTE GMACH

Österreich
2008
Thema: "Licht und Schatten"






Die Österreicherin hat drei Spinnennetze aus zartem Draht und stärkeren Kabeln geschaffen. Ein Netz mit sakraler Ornamentik hat seinen Platz in der Kleinbreitenbacher Kirche gefunden. Zwei Netze sind am Kunstwanderweg zu finden. Fast könnte man im Altweibersommer glauben, es seien echte Spinnennetze...

Spinnennetz wenn da nicht eingearbeitete Accesoires wären: ein Schlüssel, ein Stück Stacheldraht, kleine Fundstücke von überall her...Eingewoben. Aufgrund der Lage am Waldrand betrachtet man sie immer im Gegenlicht, was sehr reizvoll ist.

CHRISTINE DELDECQ

Frankreich
1997
Thema:






Füße – sie tragen die Last des Körpers, sie gehen, rennen, stellen Gleichgewicht her, verbinden uns mit der Erde, springen mit dieser Last ohne sie ist der Mensch an einen Ort gefesselt. Die Künstlerin schafft mit der Darstellung

Füße von Füßen Assoziationen zu Ruhe und Bewegung, zu Stillstand und Entwicklung, zu wichtig und unwichtig. Wer denkt schon an die Füße? Erst wenn sie nicht mehr funktionieren, werden sie uns wieder bewusst.

HELMUT BISTIKA

Slowakei
2012
Thema: "Reflexionen"




Der slowakische Künstler Helmut Bistika hat Lieblingsmotive – Engelfiguren – in vielen unterschiedlichen Formen und Materialien, von der Grafik über die Malerei bis zu plastischen Objekten. Für den Friedhofseingang gestaltete er auf den Eingangspfosten zwei sich anschauende halbplastische Engelfiguren aus Styropor, mit Betonputz wetterbeständig. Die glatte Vorderseite beider Figuren ist als Mosaik aus Spiegelscherben gestaltet,



Engel
so dass sich der dem Eingang nähernde Friedhofsbesucher in vielfacher Brechung sehen kann, Symbol für den Alltag mit all seiner Hektik und dem alltäglichen Stress. Beim Verlassen des Friedhofs sieht der Besucher die grauen einfachen Formen der Rückseiten, die Ruhe ausdrücken. Von diesem Spannungsfeld; Eintritt als alltagsgeprägter und Ausgang als in Besinnung durch Erinnerung veränderter Mensch, lebt die Gestaltung.

GUNHILD DITTMAR ✝

Deutschland
2000
Thema:




Stille Wesen, menschenähnlich, aber auch Vögeln ähnelnd, sind Ausdrucksträger für Bleiben und Fortgehen. Drei der Figuren aus Ton, sparsam mit Dekors charakterisiert, haben sich zum Gespräch versammelt. Die anderen Wesen entfernen sich, sie gehen weg. Der Standort an der Friedhofsmauer assoziiert das endgültige Scheiden lieber Menschen und die Trauer der Zurückgebliebenen. Die vogelähnlichen Formen lassen aber auch Gedanken an eine Wiederkehr zu, so wie der Vogelzug ein ewiges Kommen und Gehen ist. Die Künstlerin wurde zu dieser Arbeit durch eine Kusine, die seit Jahrzehnten in Kleinbreitenbach lebt und deren Schwester, die in den 50er Jahren in die USA auswanderte, inspiriert. „Die, die bleiben und die, die gehen“, heißt diese Gruppe.

Wesen

REGINA LANGE

Deutschland
1998
Thema:




Angeregt durch einen fehlenden Was- serspeier am Kirchturm schuf sie aus einem Sandsteinblock einen Frauenkopf mit dieser Funktion. Die einfache, klare Form entspricht der Funktionalität und ist an die Romanik angelehnt.




Kopf

BARBARA NEUÄUSER

Deutschland
1997
Thema:




Die Künstlerin spürt der Seele in den Steinen nach und lässt mit wenigen Schlägen das Wesentliche ihrer Köpfe entstehen, die einzeln oder in Zusammenhang Archaisches ausdrücken, zur Meditation oder zum Zwiegespräch auffordern.

Seelensteine

TARIK MESLI

Algerien
1998
Thema:




Ein Stück meines Gartens“ – Anlass für die Installation des Künstlers war ein Massaker in einem algerischen Dorf, bei dem alle Bewohner von Extremisten abgeschlachtet wurden. An diesem Tag verunglückte auch Lady Di tödlich – die Weltpresse war voll davon, das Massaker erhielt keine Zeile.




Massaker


Tarik Mesli bezieht uns in dieses Geschehen ein, indem wir uns im Spiegel sehen, inmitten der Fotos von Opfern dieses Massakers. Welchen Stellenwert hat der Mensch in der Gesellschaft? Wie lassen wir uns durch die Presse manipulieren?

ANNE SCHWEGMANN-FIELDING

Großbritannien
2012
Thema: "Reflexionen"




Anne Schwegmann-Fielding aus England hat bei jedem ihrer Symposiumsteilnahmen ihre Lieblingstechnik des Mosaiks gewählt, 1999 das Transformatorenhäuschen, 2006 die geflügelte Kuh. Auch 2012 bleibt sie diesem Metier treu, diesmal allerdings gestaltet sie das Moped-Kultobjekt „Schwalbe“ aus der DDR-Zeit um in das Kunstobjekt „Edelschwalbe“. Das nach Entfernen der technischen Innereien nicht mehr fahrbare Moped erfährt durch die



Schwalbe

aufgeklebten Mosaikteile eine einmalige ästhetische Aufwertung und damit einen großen Aufmerksamkeitseffekt. Das verwendete Material stammt überwiegend von Thüringer Porzellan der hier ehemals ansässigen Manufakturen, Spiegelscherben, Münzen u. a. Das Moped ist ein wunderschönes „Nippes“ geworden, verstänkert nicht mehr die Umwelt und ist einfach nur ästhetisch. Am liebsten würde Anne bei einem nächsten Symposium einen Panzer umgestalten.

ANNE SCHWEGMANN-FIELDING

Großbritannien
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"




Eine Kuh weidet auf einem Grashügel – ein im ländlichen Raum alltägliches Bild. Hier aber ist es eine Minikuh mit Flügeln, die niemals tragfähig sind – oder doch? Märchenhaftes wird assoziiert, denn die Kuh selbst ist Märchenhaftes wird märchenhaft schön durch ihre Mosaikgestaltung – typisch für die Arbeiten der Künstlerin. Diese schwelgt in einem unerschöpflichen Materialfundus. So finden wir hier Reste von Gebrauchsgeschirr, Henkel, Deckel, Knöpfe, Spiegelglas, Münzgeld...




– ein buntes, wunderbar komponiertes Sammelsurium an Formen und Farben. Und wenn die Kuh letztendlich niemals fliegen kann, sieht sie wenigstens fantastisch aus.

JAN TUTAJ

Polen
2014
Thema: "Rhythmus"




An der Stelle des gemeinsamen und unansehnlich gewordenen Objektes von Christine Delbecq (F) und Mihai Borodi (RO) von 2001 gestaltet 2014 der polnische Künstler Jan Tutaj ein neues Objekt. Oberhalb des neuen Kunstwerks schuf er 2012 seine Metall-Installation zum Thema „Licht-Schatten“, zu der er die neue Arbeit in Beziehung setzt. Er wiederholt die auffliegende Bewegung seiner Vorgänger, gestaltet sie aber nicht in Reihe wie diese, sondern in Dreiecksform, die damit eine weit- aus größere Dynamik hat. Jan Tutaj verwendet wieder Rohre, auf denen flächige Flügelformen aus Metall aufgeschweißt sind.






Die Flächen bereichert er mit Metallbändern, Wellenbewegung assoziierend. Diese sind teilweise aus nicht rostendem Material, so dass auch hier wieder Vergängliches gegen Bleibendes im Kontrast steht.

MAHER AL BARODI

Syrien
2002
Thema: "Tiere"




Tiere, besonders Schafe, sind für den syrischen Künstler Symbole für die Ausbeutung durch den Menschen, sind Symbol für geschundene Kreatur. Eigentlich wollte der Künstler eine Pyramide gestalten, aber der angebotene Stein sprach ihn anders an:





als Kopf eines Schafes. Das spröde, leicht splitternde Material kam ihm dabei entgegen. Symbolhafte Zeichen wie Treppenstufen, Fensteröffnungen und Zahlen bereichern die Skulptur und lassen viele Interpretationen zu.

RALF TÄFLER

Deutschland
2002
Thema:




Unter der Betonschicht steckt wirklich die Karosserie eines Opel Corsa, nagelneu, allerdings als Ausschuss wegen Passdifferenzen. Ein Auto, das nicht fahren kann: festgehalten und darüber für „ewig“ abgedichtet, verliert es seinen Sinn.





Hier wird die Form, die sonst Flexibilität und Tempo verspricht, nur „Schein“. Kinder haben sich das Objekt erobert und mit Mosaik und Farbe „gestaltet“. Heute ist es Treffpunkt der Jugendlichen von Kleinbreitenbach.

JAN TUTAJ

Polen
2012
Thema: "Reflexionen"




Der polnische Künstler Jan Tutaj nahm das Thema „Reflexionen“ des 13. Symposiums wörtlich und gestaltete eine Metallstele mit doppelt reflektierender Wirkung. Der Metallkörper auf einem stumpfen Sockel im Inneren besteht aus glänzendem, nicht rostendem Edelstahl und wirft die Sonnenstrahlen zurück in die Umgebung. Der ihn umgebende größere Gitterkubus aus zusammen- geschweißten, mit Durchbrüchen komponierten Schrotteilen, bewusst mit Rost überzogen, bricht diese Spiegelung. Gleichzeitig wirft er auf den inneren Kern seine rhythmisch freien Schatten, die sich je nach Sonneneinstrahlung verändern, immer neue Formen bildend.






So entsteht ein reiches Spiel von Licht, Schatten, von äußeren und inneren Reflexionen. Es lohnt sich also einen Blick durch das rostige Außen zu werfen, um im Inneren glänzenden Edelstahl zu erblicken. Leicht lässt sich das auf das menschlich Miteinander übertragen.

STEVE DOWNY

Großbritannien
2001
Thema:




Die Stele zeigt in der Formsprache des Künstlers, die von der Punktierungsmanier der Aborigines geprägt ist, vor- derseitig eine symbolisierte Selbstdarstellung, auf der Rückseite eine Würdigung des Kunstsymposiums unter Einbeziehung von Fotos von Kleinbreitenbach bzw. Fotokopien der Teilnehmer, der Organisatoren und Helfer. Auf den Seitenteilen sind Bilder von Kindergartenkindern aus Plaue zu sehen. Das Objekt ist Symbol für das Wesen des Kunstsymposiums: Künstler, Freizeitkünstler und Kin- der schaffen gemeinsam und der Ort ist einbezogen.

PROF. AHMED RAGAB SAKR

Ägypten
2006
Thema:"Ruhe und Bewegung"




Wie ein großes Tor steht das Objekt vor dem sich öffnenden Tal, zwei quadratische Öffnungen schaffen Durchblicke in die Weite. Die Quadrate drücken Ruhe aus, in jedem aber hängt an einem Stahlseil ein an einer Spitze befestigter Würfel, der sich auch im schwächsten Windhauch bewegt. Fest steht der voluminöse Aufbau des Rahmens, in leuchtendem Blau gestrichen - Ruhe symbolisierend. Kontrastierend zum Blau





erscheint das erregte Orange der Innenseiten, das Schwarz der beiden Würfel steigernd. Das Objekt ist mit Kronenverschlüssen dekorativ geschmückt, teilweise in der Farbigkeit angeglichen, als Akzente in ihrer Eigenfarbe belassen. Dekorative Formen nehmen das Quadratische auf, schaffen aber auch Bewegung durch Pfeilformen, Bögen und bewegte Reihungen. Eine fast für die Ewigkeit geschaffene Form wird mit Vergänglichem konfrontiert.

TERRY FLOWER

Großbritannien
2005
Thema:"Energie"




Energie ist ein Naturphänomen, Grundkraft aller Dinge. Der Künstler verdeutlicht den Zusammen- hang zwischen Natur und menschlicher Energie. Der Sandsteinblock ein Fenstersims, wurde einst von Menschen gebaut, verarbeitet und verwen- det, es steckt vieler Menschen Energie in seiner Form. Die aufeinander gesetzten Hände, Abgüs- se der Hände der Teilnehmer des 9. Symposiums und von Kindern, symbolisieren die Weitergabe menschlicher Energie über Generationen hin weg: gemeinsam einem Ziel entgegen.

ALEJANDRA RUDOFF

Chile
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"




„Elan verbindet die Kraft des Universums und zeichnet seine Spuren auf. Die Spuren kreuzen sich, bilden einen Strudel und driften wieder auseinander. Hier eine Momentaufnahme des nicht Sichtbaren im Eisen.





Es ist, wenn man so will, die erzählende Darstellung des ewigen Werden und Vergehens, Zeit und Raum in stetiger Veränderung. Gemeinsam schreiben wir die Geschichte fort ohne- oder mit- Elan.

GERAND PARENT

Frankreich
200
Thema:




Die „Schlangensäule“ hat eine traurig optimistische Geschichte. Der Franzose umgab die aus Drahtgeflecht geformte Säule mit einer ockerfarbenen Putzschicht, in die er rundherum den Text eines Gedichtes von Rimbaud einritzte. Durch das völlig verregnete Symposium trocknete das Ergebnis nicht





und wurde deshalb in einem Keller eingelagert. Beim Versuch, die Säule aufzustellen, zerfiel sie vollends. Jörg Müller nahm sich ihrer an und gestaltete, nachdem sie mit Beton ausgegossen wurde, auf ihr das Schlangenrelief als Mosaik.

HEIKO BÖRNER

Deutschland
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"




Heiko Börner hat sich von einigen Fachwerkhäusern in Kleinbreitenbach inspirieren lassen. Auch in Sichtweite seines Objektes finden wir eine solche Scheune. Im Bezug zum Thema „Kunst trifft Poesie“ spricht er von der Poesie der zweckfreien Konstruktion. Er hat nach Zimmermannsart und abweichend von seiner sonstigen Arbeitsweise eine spiralförmige Konstruktion geschaffen, die sich theoretisch vom ganz Kleinen bis ins Unendliche schrauben kann. Sie ist begehbar und erhält ihre Spannung durch die Ästhetik der Zwischenräume, die zwischen dem Holz entstehen.





MARIA MOROZ

Polen
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"




Ein massiver Eichenstamm, entrindet und geglättet, drückt Schwere und Ruhe aus. An seinem oberen Rand hat die Künstlerin ein metallenes Dreieck installiert, dessen Grundlinie durch den Stamm reicht und ein Gleichgewicht mit diesem schafft. An ihm hängen an drei Stahlseilen zwei bzw. drei Metallhohlkörper mit eingeritzten Zeichen R,








einfachen Linien und nach oben zeigenden Pfeilen. Die metallene Installation bewegt sich im zarten Windhauch, erzeugt bei stärkerem Wind sogar Klänge. Ruhe und Bewegung, Leichtes und Schweres, Holz und Metall, Stille und Klang – eine Vielzahl von Kontrasten werden in diesem Kunstwerk erlebbar.

KWOW HUNG LAU

China
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"




„Interface“ heißt sein Objekt. In seiner Doppeldeutigkeit heißt das einerseits ein Gesicht (Face) zwischen dem Rahmen, andererseits aber aus dem Englischen übersetzt Zwischenstück Der Begriff wird vor allem in der Computersprache gebraucht. Ein Zwischenstück ist z. B. die Tastatur des Computers zwischen dem Menschen und Rechner. Die Natur wiederum ist für ihn ein Zwischenstück zwischen Mensch und Gott. Darum heißt das Gesicht auch Zwischenstück und kommt in Gestalt einer Frau, nämlich Mutter Erde. Hung möchte mit seiner Kunst Menschen in Verbindung bringen, vielleicht also wird das Kunstwerk ein Zwischenstück zwischen Besuchern, die es gemeinsam anschauen oder sich darüber austauschen. Die Natur wiederum ist für ihn ein Zwischenstück zwischen Mensch und Gott.







Darum heißt das Gesicht auch Zwischenstück und kommt in Gestalt einer Frau, nämlich Mutter Erde. Hung möchte mit seiner Kunst Menschen in Verbindung bringen, vielleicht also wird das Kunstwerk ein Zwischenstück zwischen Besuchern, die es gemeinsam anschauen oder sich darüber austauschen.

RENATE und MAX ✝

BÄRMICHEL

Itlien
2020
Thema: "Kurios"




Am Hang, am Feldweg, unbefahrbar für einen Bus, ist eine Haltestelle errichtet. Auf einer Bank sitzt, aus Schrottteilen zusammengeschweißt, eine menschliche Figur, den rechten Arm schützend vor die Augen haltend und sinnend in die Ferne schauend. Zu seinen Füßen stehen 3 Koffer, aus Beton gegossen. Viele Fragen bleiben offen:






Worauf wartet die Person? Warum ist hier eine Haltestelle? Wie ist die Person dort hingekommen? Wie hat sie die drei Koffer getragen? Wohin schaut sie?. Warten wir nicht alle irgendwann auf das Unmögliche?

PROF. ANTONI PORCZAK

Polen
2002
Thema: "Energie"




Weshalb stellt der Künstler ein übergroßes abgebranntes Streichholz in die Landschaft? Es ist ein Symbol für das Leben geboren, gelebt, gestorben wie ein Streichholz entflammt wird, eine Weile brennt und erlischt. Es kann ein Feuer entzünden, das ein Zimmer, ein Haus erwärmt, ein Licht in der Dunkelheit anzündet, aber auch ein Haus anbrennt, eine Zündschnur ansteckt, einen Waldbrand entflammt. Es ist Mahnung und Ermutigung zugleich.





PETRE PETROV

Bulgarien
2004
Thema: "Tiere"




Eine halbe Kugel - Erdkugel, Kirchenkuppel, Moscheekuppel (?) ist Fundament für sitzende oder aufsteigende Formen, die in der Vereinfachung bzw. Reduzierung Vogelformen darstellen.







Befreiung aus dem abgeschlossenen Rund? Oder sind es Hühner auf dem Misthaufen? Die individuelle Interpretation ist vielfältig, der ästhetische Genuss im Spannungsfeld der Formen gewiss.

BRIGITTE GMACH

Österreich
2014
Thema: "Rhythmus"





Brigitte Gmach aus Österreich gestaltet gern Kunstobjekte filigraner Art, so die 2008 geflochtenen Traumfängerspinnennetze zwischen den Bäumen und im Kirchenraum. 2014 nimmt sie die Bewegung der Landschaft um Kleinbreitenbach auf und gestaltet Wellenformen aus Metallfäden, die mit anderen Materialien als kurze Zwischenstücke verknüpft sind ihre Waldwellen.





Sie möchte einen Kontrapunkt zu den vielen schweren Objekten am Kunstwanderweg und farbige Akzente setzen Mit farbiger Wolle verbindet sie die einzelnen Wellen zu Flächen und schafft so- mit ein schönes Wechselspiel in ihren Objekten. Sie hofft, dass Vögel zum Nestbau Wollfäden aus dem Kunstobjekt herauspicken und freut sich schon auf eventuell farbige Nester.

MAX TANNAHILL

Großbritannien
2000
Thema: "Tiere"




Ein Wal als Wetterfahne? Vor Millionen von Jah- ren, im Jura, lag unser Standort unter der Meeresoberfläche, also war es naheliegend, einen Meeresbewohner aufzustellen, der Vergänglichkeit assoziiert, der aber durch seine Beweglichkeit auch im leisesten Windhauch die Brücke zum Heute schlägt. Uns wird bewusst, wie kurz unser Leben ist.






BARTOLOMIEJ STRUZIK

Polen
2008
Thema: "Licht und Schatten"




In Ausrichtung auf die West-Ost-Achse treffen die ersten Sonnenstrahlen (bitte früh aufstehen!) auf das schlichte, doch durch den polierten Edelstahl und die speziellen Abmessungen edel wirkende Tor. Die Grundplatte aus dem gleichen Material glänzt und bezieht dadurch wie ein Spiegel die Landschaft mit in die Installation ein. Der am Westende des Objektes liegende Stein aus Muschelkalk kontrastiert in Form, Material und Farbe mit dem Edelstahl, so dass sich eine Zwiesprache von Natur-und Kunstform ergibt.






MARCIN NOSKO

Polen
2005
Thema: "Energie"




Zum Thema „Energie“ schuf der Künstler einen Betonblock, der in seiner geschlossenen Form ein Meilenstein sein könnte, eine Stele des Gedenkens, ein Grabstein oder auch ein Wegweiser, denn hier führen die Wege in mehrere Richtungen. Mit ungeheurer Energie aber drängen sich Formen aus dem Block, scheinen ihn zu zerreißen, drängen ans Licht. Assoziationen zu einem Kernkraftwerk, zur Wende in der DDR, zu einer Geburt oder zum jährlichen Wiedererwachen der Natur drängen sich auf.





PENNY PRICE

Großbritannien
2002





Die Künstlerin bereitete sich per Internet auf ihren Besuch vor und war besonders beeindruckt von den Puppen („Mon plaisir“) im Schloss Muse- um Arnstadt. Diese Anregung setzte sie in ihre persönliche Gestaltungssprache um. Das Ergebnis ist ein Zeugnis enger Zusammenarbeit. Nach der Idee der Künstlerin drechselte eine Arnstädter Firma einfache Puppenfiguren, die von der Britin gemeinsam mit behinderten Jugendlichen farbig und individuell gestaltet wurden.







In vom Forst freigegebenen Bäumen setzten Helfer aus dem Dorf gemeinsam mit Penny Brice die Puppen in die Baumstämme am Kunstwanderweg ein. So beginnt am Anfang des Weges ein konzentriertes Puppen suchen, und es müssen 13 Stück sein!?

ROLF HUBER

Deutschland
2012
Thema: "Reflexionen"




Rolf Huber strebt auf dem Kunstwanderweg immer auch ein tätig werden des Besuchers an. Reflexionen selbst sind nicht nur optischer Art, sie sind psychologisch, philosophisch, literarisch möglich, auch akustisch. Der Künstler baute am Wanderweg ein Holzfenster mit Untergestell auf, durch das die gegenüber liegende Landschaft erlebt werden kann, ähnlich einem Bilderrahmen. In dieses hängte er Schrottteile (Armierungsstähle) nebeneinander versetzt auf, die leise unterschiedlich erklingen, wenn sie angestoßen werden. Im unteren Bereich des Holzgestells hängen Reste von ausgeschnittenen Metallplatten und der Deckel einer größeren Gasflasche. Durch einen Metallstab erklingen auch diese Metallteile




in unterschiedlicher Tonhöhe und Lautstärke, der Gasdeckel wirkt dabei wie eine Kirchenglocke. In geschickter Reihenfolge angeschlagen sind sogar kleine einfache Melodien möglich. Ein praktischer Nebeneffekt: man hört, ob Besucher auf dem Kunstwanderweg sind und Eltern wissen, wo ihre Kinder stecken.

JESS FULLER

Großbritannien
2010
Thema: "Kurios"




„Kurios“ war das Thema des Symposiums. Kurios ist, was Jess Fuller geschaffen hat. Sie verbindet tote Eichenstücke, kreisförmig in die Erde gerammt und mit der Kettensäge durch Strukturen verziert, und um eine lebendige Esche angeordnet. Die Esche wurde im Herbst gekappt und hat im nächsten Frühjahr neu ausgeschlagen, sich verzweigt. Die neuen Äste werden sanft mit der neuen gestalteten Form des Eichrings drumherum verbunden.



Kunst und Natur verbinden sich in schönster Art und Weise und… es entwickelt sich weiter.

FRANK MEYER

Deutschland
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"




Das zweite Mobile von Frank Meyer am Kunstwanderweg hat den poetischen Titel „Moloch und Schwebe“. Auf einem Eichensockel platziert besteht der untere Teil des Mobiles aus gepressten rostigen, stark deformierten Stahlteilen. Eine große Kraft hat sie verformt. Das ist der Moloch. Darüber, als Symbol des Leichtem, Schönem in glänzendem Stahl eine phantasievolle Schwebekonstruktion, die alles symbolisiert, was das Leben lebenswert macht.





RONEX AHIMSIBIBWE

Uganda
2010
Thema: "Kurios"




Der Afrikaner schuf diese Kuriosität. Am Kunstwanderweg fehlte bisher die Möglichkeit, die menschliche Notdurft zu verrichten. Doch da… am Weges- und Waldesrand steht die Rettung: ein Holzhäuschen mit Herzchentür. Doch wagt es keiner zu benutzen, denn es ist seltsam: zwar ist alles so, wie man es kennt, doch wieder auch ganz anders. Eine Maske aus Afrika bewacht die Sitzgelegenheit, die Wände sind farbig und von der Struktur so fremd; man traut sich nicht zu setzen und ein Blick ins Toilettenloch…





Überraschung! Wie soll man das nur deuten? Als Schutz bei Unwetter dient das Häuschen aber allemal oder auch als Liebesnest.

LILLY SCHULZ

Deutschland/ Italien
2014
Thema: "Rhythmus"




Die in Italien lebende Künstlerin Lilli Schulz arbeitet mit dem Schweißbrenner ausschließlich in Metall. Sie brennt aus großformatigen Metallplatten verschiedener Stärken vorwiegend menschliche Figuren in negativen oder positiven Formen heraus oder mischt beide gestalterischen Möglichkeiten. Sie bleibt auch nicht nur in der Fläche, sondern stellt die Platten im Winkel zueinander, teilweise arbeitet sie sogar mit runden Formen körperhaft-räumlich. So entstehen Ein- und Durchblicke und verschiedene Schattenwirkungen, die äußerst reizvolle Seh Erlebnisse ermöglichen. Am Kunstwanderweg gestaltet sie eine tanzende Familie:





Vater, Mutter und zwei Kinder, wobei jede Figur ihre eigene Bewegung hat. Ein Metallband verbindet sie. Die tanzende Gruppe gibt dem Standort eine fröhliche Stimmung und passt perfekt zum Thema des Symposiums „Rhythmus“.
Carmen Rocio Peña Klein (Peru)

MICHEL LALLEMAND

Frankreich
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"




Auf dem Schrottplatz, in Kenntnis des späteren Standortes, entwickelt sich mit dem gefundenen Material schon die Idee des zu gestaltenden Objektes. Der Künstler schafft ein rundes Fenster, durch das verschiedene Ebenen zu sehen sind: zunächst eine aufsteigende Form, die mit in sich verschlungenen linearen Formen korrespondiert, gekoppelt mit einem





Kreissegment in der Waagerechten, danach ein Stillleben auf einer Waagerechten - eine Blütenform aus Metallstäben neben einer Blattform aus Stahlblech. Bewusst bezieht er die Landschaft des Kleinbreitenbacher Tals mit den Reinsbergen in seine Bildgestaltung ein. In dieser Staffelung entsteht ein räumliches Bild.

BÈATRICE DUPORT

Frankreich
2004
Thema: "Tiere"




Am Wegrand zwischen Wald und Dorf stehen zwei halbrunde Metallstelen mit den herausgeschnittenen Negativ Buchstaben MENSCH und TIER. Von der Wölbung her können sie ineinander passen, doch sie sind getrennt – Symbol für das allgemeine Entfremden von Mensch und Tier in der Zivilisation. Das gedrehte E erinnert an die Menschwerdung. Der aufrechte Gang ist erreicht?





TINA TORKKELI

Finnland
2012
Thema: "Reflexionen"


Das Kleinbreitenbacher Tal wird in erster Linie durch Kuhweiden landwirtschaftlich genutzt. Die finnische Teilnehmerin des Kunstsymposiums Tiina Torkkeli nahm diese Tatsache und die friedliche Wirkung des Tales auf für ihren künstlerischen Beitrag. Sie schweißte aus Schrottteilen eine springende Kuh auf einem Metallsockel. Auf dem Schrottplatz Arnstadt wurden die in der Form in sich schwingenden idealen Teile in ausreichender Menge gefunden.









In der Phantasie der Künstlerin formten sich diese Teile schon zum Objekt, und so setzte sie, ähnlich einer Grafik, Stück für Stück zum Objekt „Kuh“ zusammen und verschweißte sie. Dass dieses Kunstwerk nicht anatomisch vollkommen ist, die Beine sind nur angedeutet, erhöht die Bewegung des Springens. Diese einsame Kuh am Waldesrand will unbedingt zu ihrer Herde auf der Weide!

PAWEL ORLOWSKI

Polen
2004
Thema: "Tiere"




Der Krakauer gestaltet mit Rundstahl, den er biegt, schneidet und schweißt, eine Flamingo Gruppe, die sich am Waldrand niedergelassen hat. Er zeichnet mit dem Material, baut Zwischenräume,








lässt Einblicke und Durchblicke entstehen, stellt Gruppen zusammen, wobei die verschiedenen Vogelfiguren Charaktere bekommen: der stolze Vogelkönig, die Geschwätzigen, die sich Anbiedernden.....

SASANNE WORSCHECH

Deutschland
2014
Thema: "Rhythmus"




„Von der Natur zur Natur“, so ist die Gestaltungsabsicht der Künstlerin Susanne Worschech mit ihrem Objekt. Keramik besteht aus gebrannten Erden, veredelt durch Glasuren oder rustikal belassen. Sie schafft neun der Grundform der Kugel angenäherte Gefäßformen, teilweise geöffnet, teilweise in sich geschlossen. Die Aufreihung auf gleichgroßen Sockeln und verschieden hohen Metallstäben ergibt eine bewegte, rhythmische Gesamtoberfläche. In den Öffnungen der Keramiken





stecken Moose, die ihr eigenes Leben entfalten, wachsen, sich und die Gefäße verändern. Auf den geschlossenen Formen werden sich Flechten ansiedeln, so dass im Laufe der Zeit eine innige Verbindung von Kunst und Natur entstehen wird.

KWOW HUNG LAU

China
2014
Thema: "Rhythmus"




Der Begründer des Franziskanerordens, der Heilige Franz von Assisi, lebte nach dem Bruch mit seiner reichen Familie und seinem ausschweifenden Leben mittellos zeitweilig als Einsiedler im Wald nur für Gott. Der Legende nach predigte er dort für die Vögel. Der chinesische Künstler Kwok Hung Lau greift dieses Thema auf und gestaltet die Figur des Heiligen in enger Verbindung mit einem Baumstamm. Aus Schrott geschweißt und geschliffen, formt er vollplastisch Kopf und Hände, die Arme und den Körper nur ansatzweise aus Metallbändern. Die Figur spielt auf einer Geige, deren Korpus und der Bogen aus Metall- Baumzweigen besteht, Symbol für ein ganz mit der Natur verflochtenes Leben. Der Kontrast der Plastik besteht zwischen der äußerst feinen psychologischen Ausführung von Kopf und Händen, den Formen von Instrument, angedeutetem Körper und der Form und Struktur des Baumstamms, mit dem eine innige Verbindung geschaffen ist: Aufforderung, über das eigene Leben und seine Werte nachzudenken. Das Thema „Rhythmus“ findet seinen Niederschlag im Wechsel des Glückes,





das Franz empfindet während er auf einem Ast imaginär Geige spielt und der Niedergeschlagenheit, die ihn schon im nächsten Augenblick überkommt. Wer kennt dieses Wechselspiel der Gefühle nicht?

PROF. RAFAÈL MAHDAVI

Frankreich
2003
Thema: "Sitzgelegenheiten"




Geometrische Formen aus Metallresten bestimmen den Aufbau der Bank, lassen interessante, spannungsvolle Durchblicke zu auf den Wald oder in die Weite der Landschaft. Wie ein Zelt überspannen die Aufbauten die Sitzfläche. Dem Rost wurde nach einem gelenkten „Reifeprozess“ durch speziellen Lack Einhalt geboten, so dass farbige Spuren das kalte Metall lebendig werden lassen und man unbesorgt Platz nehmen kann.





NICOLA BURRELL

Großbritannien
2004
Thema: "Tiere"



Drei aus Metallstreifen liebevoll gestaltete bunte Fantasievögel schweben über dem Weg, bewegen sich im Wind und lassen den Blick aufwärts gehen. Entdeckt man zufällig dabei „echte“ Vögel? Können wir nicht mehr die Natur beobachten?





ANNA BORGMANN

Dänemark
2008
Thema: "Licht und Schatten"




Gefährlich wirken die durch den Wald abwärts rollenden Ringe, die zwar fest in dem Erdboden verankert sind, sich aber durch ihre Form an sich zu bewegen scheinen. Der schwere Beton der Abdeckringe für Klärgruben und die grellgelbe Farbe unterstreichen diese Wirkung. Es ist eine spannungsvolle Situation entstanden zwischen Ruhe und scheinbarer Bewegung, zwischen dem Wissen um die Unmöglichkeit des Losrollens und der





Unsicherheit der eventuell doch vorhandenen Gefahr. Anna Borgman assoziiert Licht mit Bewegung. Wie ein Lichtstrahl durchziehen die Ringe den Wald.

FRANK MEYER

Deutschland
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"




Instabile Stabilität oder stabile Instabilität - hier spielt der Künstler mit dem Gleichgewicht von Formen, die aus einem einzigen Baumstamm herausgearbeitet wurden. Gleich große Quader sind verschieden zueinander gedreht und schaffen durch unterschiedlich angeordnete U-förmige Durchbrüche zusätzlich Spannungen. Licht und Schatten steigern die Bewegungen der Formen deutlich. Der kleine Sockelquader scheint die ganze Last kaum zu tragen und doch steht die Säule fest, kontrastiert in ihrer Gestaltung mit den sie umgebenden Wuchsformen von geraden und straff gebogenen Baumstämmen.






MIODRAG PERIC

Serbien
2008
Thema: "Licht und Schatten"




Der elegante Sprung eines Delfins ist in dem Ob- jekt des Künstlers zu vollendeter Form gelungen. Aus einem Eichenstamm herausgearbeitet, schuf er die Grundform und bearbeitete die Oberfläche in weicher Modulation und in der Spannung zwischen langen und kurzen Ausformungen. In Naturfarbe belassenes und dunkel gebranntes Eichenholz schaffen einen interessanten Licht- Schatten-Kontrast auch ohne Sonnenschein.





THOMAS LINDNER

Deutschland
2005
Thema: "Energie"




Drei kreisförmige, aber nicht ganz geschlossene Segmente aus Edelstahl, in sich gedreht, in genau aufeinander abgestimmter Formergänzung, hängen über dem Weg. Sie glänzen, reflektieren das auftretende Licht, bewegen sich beim geringsten Lufthauch in sich




und schaffen damit Spannungsverhältnisse zueinander: sie kommunizieren.

ROLF HUBER

Deutschland
2003
Thema: "Sitzgelegenheiten"




An allen Objekten des Kunstwanderweges findet der Wanderer Fertiges vor. Er wird gefühlsmäßig und gedanklich angeregt zu meditieren, zu interpretieren. Rolf Huber stellt auf einer Staffelei den Blick auf das Tal mit Kleinbreitenbach und den Reinsbergen in wetterfesten Acrylfarben dar, allerdings unvollständig.








Ein stets gefüllter Kreidekasten mit Lappen fordert zum Handeln auf, und so „ergänzen“ vor allem Kinder das Bild immer wieder mit Tieren, Häusern, Menschen, Wolken, Flugzeugen. Der nächste Regen wäscht die Tafel wieder sauber und das Angebot, selbst kreativ zu werden, steht neu bis zum nächsten Regen.

EMIL BACHIYSKI

Bulgarien
2005
Thema: "Energie"




Trennen und Verbinden braucht Energie. Der Bulgare stellt beides dar, indem er geborstene, getrennte Holzteile mit Metallbändern verbindet, die wiederum getrennten Holzteile oberhalb einer Bänderballung mit dem unteren Teil des Objektes verbindet (oder trennt?) Energie ballt sich in der Metallverdichtung zusammen und strahlt nach allen Seiten aus – zusammenführend oder vernichtend? Wie geht die Menschheit mit Energie um?





BOGUSLAV GABRYS ✝


2003
Thema: "Sitzgelegenheiten"




Ein Knoten im Taschentuch soll an etwas erinnern. Der Künstler arbeitete aus dem dicken Eichenstamm eine Bank mit einem Knoten, eine Knotenbank. Soll sie erinnern an sein Werk, erinnern an schöne Stunden auf dieser Bank, erinnern an die wunderschöne Landschaft? Sei es wie es sei, sie soll erinnern.






GABRIELE LEUSCHNER

Deutschland
2004
Thema: "Tiere"





Die Künstlerin arbeitet überwiegend mit Holz, verleiht ihm ausgewogene, einfache Formen und Farben, ohne die innewohnende Struktur zu zerstören. Die geschaffene Gruppe, die „Vogelversammlung“ charakterisiert in ihrer





Gesamtheit doch Einzelpersonen – Weisheit, Geschwätzigkeit, Trauer, einer der Vögel hat offensichtlich genug und fliegt in die herrliche Landschaft. Oder will er dienstbeflissen schon einen Auftrag erledigen?

BEATE DEBUS

Deutschland
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"






Fest gegründet und schwer steht ein mannshoher Eichenblock auf der Bodenplatte, entrindet, geglättet und an den Kanten abgerundet. Ein breiter mittiger Einschnitt von unten erweckt den Eindruck von kräftigen Beinen. Zwischen diesen bewegt sich, am Boden liegend, eine zweite, eckige und kantige Form, in sich verdreht, auf den Betrachter am Wege zu. Diese gleichfalls hölzerne Form ist schwarz gebrannt, sie kontrastiert sehr stark mit der Statik der senkrechten Form. Senkrecht zu waagerecht, naturbelassen zugebrannt, klare Form gegen komplizierte Bewegung:




das Kunstobjekt ist Träger einer Vielzahl formeller und gedanklicher Bedeutungen, ist Ausdruck des Mensch-Seins in all seiner Komplexität.

FRANK MEYER

Deutschland
2014
Thema: "Rhythmus"




Ein Sturm stürzte 2013 die Holzstele des Künstlers Frank Meyer um. Er schuf an gleicher Stelle ein neues Objekt – ein Mobile aus Metall. Dabei verwendet er die Grundformen Quadrat, Dreieck und Kreis, die im Gleichgewicht austaxiert auch im kleinsten Windhauch umeinander kreisen. Interessant dabei ist die Vielfältigkeit der entstehenden Bewegungen. Gedanken über das Leben und seine vielen Bezie-






hungen werden provoziert, das Mobile wird zum Symbol über Anstöße, Höhen und Tiefen bei sich ständig wiederholenden, aber immer anderen Schwingungen.

MICHEL AKSENT

Frankreich
2002
Thema:




Aus vielen Holzbrettern besteht das Objekt, auf den ersten Blick kaum zu interpretieren. Rhythmen werden geschaffen durch Reihung, Staffelung, Kontraste entstehen zwischen groß und klein, zwischen eng und weit. Bei längerer Betrachtung entdeckt man eine Figur, die durch ein angedeutetes Tor geht, bzw. einem angedeuteten Wegweiser folgt. Tor oder Wegweiser? Wir sind alle abhängig von Türen, Toren, Hinweisen. Ein Mensch an der Schwelle zu etwas Neuem, in einem neuen Raum.





Dieser Schritt ist immer ungewiss und fordert Überwindung.

KWOW HUNG LAU

China
2018
Thema: "Inspiration Natur"




Der Fächer wurde seit jeher von Strategen, Dichtern und Künstler verwendet, um sich, zusammen mit der Luft, auch Inspiration zuzufächern. Der leichte Windhauch sollte das kreative Denken anregen, die Handbewegung beim Fächern drückt Erhabenheit aus. Außerdem kann es zu Zeiten des Klimawandels nicht schaden, einen großen Fächer wie unseren, parat zu haben…





CHRISTIANE POTT-SCHLAGER

Österreich
2018
Thema: "Inspiration Natur"




Kontre-Tanz ist eine Meditation in Stahl, die das universale Prinzip der Bewegung zelebriert. Dieses abstrakte Stahlobjekt führt in einem scheinbar einzigen Block zwei monumentale Bewegungen gegeneinander. Es erinnert an Pflanzen in der Natur, an Wellen oder an zwei Tanzende ohne dabei Details zu offenbaren. Der pure Prozess der sanften aber reduzierten Gegenbewegung reicht, um in eine andere Welt einzutauchen, die der abstrakten Kräfte, der großen Gesten und damit des Tanzes. Ja, es entzieht sich der Sprache und will dennoch mit seiner monumentalen Größe und scheinbarer Massivität ein bewegtes oder poetisches Dasein behaupten. Das Material Stahl verliert seine Härte und wird in seinen Eigenschaften der Elastizität, Weichheit und auch Präzision vorgeführt. Die ruhig bewegten rostigen Flächen lassen die Natur und das Licht mitspielen, changieren in allen Nuancen von anfangs hellem orangenen Flug-Rost bis zu dauerhaftem dunkelrotbraunem Rost und führen das Auge entlang Kanten sanft in






verschiedene Richtungen durch den Raum. In der Welt der Schnelligkeit und detailreichen Bilderfluten stellt diese Arbeit eine Beruhigung dar und bildet mitten in der wilden Natur eine Meditation, eine Meditation in Stahl. Inspiriert von J. S. Bach und seinen einfachen bewegten Menuetts und Contre-Tänzen entstand diese Stahlplastik in Arnstadt, der frühen Wirkungsstätte Bach’s und ist gleichzeitig eine Verbeugung der Künstlerin vor dem Musikgenie!

EVA SKUPIN

Deutschland
2018
Thema: "Inspiration Natur"




Ich finde Steine. Schon mit der Auswahl des Steines beginnt das Abenteuer. Ich bearbeite den Stein und der Stein mich. Rhythmisches Arbeiten bringt mich dazu, im Jetzt zu sein. Es gibt nie einen Plan, keine Vorzeichnung , kein Modell, denn Steine inspirieren zu immer Die menschliche Figur bildet das äußere zentrale Thema. Für Kleinbreitenbach entstand ,,mother earth,,. Zum Thema Inspiration Natur











wölbte sich aus der harten Materie ein Bauch und 1,4 t Bruchstück offenbarten eine schwangere, liegende Frau. Befruchtung, Werden, Entstehen, Geburt, Wachsen, Frucht, Fülle, immer wieder Geben. Gehen wir achtsam mit unserer Mutter Erde um ! neuen Ideen. Am Ende geht von jedem Arbeitsprozess eine große Befriedigung aus. Manchmal entsteht Leere, ein fast meditativer Prozess.

BARBARA NEUÄUSER

Deutschland
2010
Thema:




Oberhalb Kleinbreitenbachs verläuft der Kammwanderweg „Von Bach zu Goethe“ auf den Reinsbergen. Dort finden wir Barbara Neuhäusers Objekt zu eben diesem Thema. Mit freiem Blick über die weite Landschaft erhebt sich an der Felsenkante das zur Meditation anregende Monument. Zwei an Boote erinnernde sehr fein bearbeitete Lärchenbalken schweben parallel zueinander, gehalten von Stahlrohren.





Sie weisen im Zentrum jeweils eine gegeneinander gerichtete sich ergänzende Konkav- bzw. Konvexerhebung auf. Unten Bach, der Ältere, oben Goethe, der Verehrer Bachs. Noten und Worte beruhen auf Schwingungen. Die beiden Stämme deuten den Schwung an. Das Objekt hat eine schwebende, sphärische Wirkung. Vom Dorf aus sind die beiden Horizontalen zu sehen: sie erinnern in dieser Ansicht an Notenlinien.

HEIKO SUREK

Deutschland
2010
Thema: "Kurios"




Heiko Surek aus Arnstadt schweißt aus Schrottteilen phantasievolle Objekte gegenständlicher Art. Verschiedene kleinere Arbeiten sind bereits am Kunstwanderweg von ihm zu finden: ein Vogel über der Infotafel zum Kunstwanderweg unter der Dorflinde nahe der Kirche, ein Papierkorb neben der Knotenbank und ein Gartenzaun am Haus Heydaer Straße 13. Am Gera-Radweg, unterhalb des Kindergartens, steht ein besonderer Wegweiser: der Radwegkunstwanderwegweiser- vogel (RWKWWWV). Jeder ehemalige DDR- Bürger kennt den schwarz- weißen Polizeistab und die dazu gehörige Frage:





“Was haben wir eben falsch gemacht?“ Ein solcher Stab, vom rechten Flügel der Vogelfigur aus Schrott gehalten, bedeutet: Halt! Stehen bleiben! Der andere Flügel weißt Richtung Kunstwanderweg und einem entsprechenden Wegweiser. Der Vogel steht auf der Stange eines ehemals ganz modernen, aber in die Jahre gekommenen Fahrrads. Das Objekt auf einem Natursteinsockel hat mit seiner Größe eine Achtung heischende aber zum Schmunzeln an- regende Wirkung. Das Objekt war ein Geschenk des Kunstsymposiums an die Stadt Plaue, die ihr 675. Stadtjubiläum feierte.

HELMUT BISTIKA

Slowakei
2003
Thema: "Sitzgelegenheiten"




„Der Bank und die Tisch“ entstand in Nachfolge des Autos, das die Französin Caterine Scellier aus Schrottmaterial 1999 an der Quelle gestaltete. Helmut Bistika schuf nach dem Entfernen des Objektes eine eindeutig männliche Bank, die von einem Engel überkrönt wird. Engelfiguren sind Gestaltungsschwerpunkt des Künstlers.










Als Ablagefläche gestaltete er eine alte Nähmaschine: „die“ Tisch. Das Kunstwerk ist seine Interpretation zum Thema „Der Fluss des Lebens“, zu der ihn das ewig plätschernde Wasser der Quelle inspirierte.