Die Ehrenburg
Als Wahrzeichen von Plaue erhebt sich auf dem 394 m hohen Hausberg die Ruine Ehrenburg.
Im Jahre 1324 erteilte Landgraf Friedrich von Thüringen den Grafen von Schwarzburg die Erlaubnis zum Bau einer Burganlage in Plaue. Nach dem Verfall der Burganlage um 1500 und wechselnden Eigentümern erfolgten erste Sicherungsmaßnahmen im Jahre 1856. Im Jahre 1913 erwarb Arthur von Schierholz die Ruine unter der Auflage, die Burg der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ließ sie im folgenden Jahr zu einer Gaststätte umbauen.
Bis 1988 wurde sie von vielen Wirtsleuten bewirtschaftet – zu DDR-Zeiten unter Regie der HO, bis auch die Ehrenburg nach der politischen Wende 1989 an die Alteigentümer – die Familie von Schierholz – rückübertragen wurde. Von da an wechselten wiederum die Eigentümer, bis sie 2008 von einem Ehepaar übernommen wurde, die Wert auf die denkmalgerechte Erhaltung dieses altehrwürdigen Bauwerkes legen und darin wohnen.
Den Kern der Anlage bildet ein wohnturmartiger Palas, der auf der Angriffsseite mit einem rechteckigen, in den Palas einbezogenen Bergfried verstärkt wurde. Dieser öffnet sich in seinen Untergeschossen voll zu den dahinterliegenden Räumen des Palasteiles, um erst ab Höhe des 6. Geschosses als selbstständiger Bauteil in Erscheinung zu treten. Die Untergeschosse des gesamten Baues sind mit Ausnahme des Portales und einiger Lichtschlitze völlig geschlossen. Erst ab dem 3. Geschoss deuten kleine Rechteckfenster, deren Zahl und Größe mit den Geschossen zunimmt, auf bewohnbare Räume hin. Im Inneren des Gebäudes ist besonders ein mit einer Spitztonne gewölbter Raum im Erdgeschoss bemerkenswert., der eine ursprüngliche Kaminanlage besitzt.
Im Abstand von 1,5 bis 4,0 m wird der Palas von der inneren Ringmauer umgeben, der sich im Süden und Osten ein weiterer Mauerzug vorlagert, um so eine Vorburg einzuschließen. Direkt an sie ist die Stadtmauer angebunden, wodurch die gesamte Anlage den Charakter einer Zitadelle erhielt. Im Norden und Westen waren weitere Befestigungen nicht notwendig, da hier der Steilabhang des Berges bzw. Halsgraben wirkungsvollen Schutz boten. (Quelle: "Denkmale im Kreis Arnstadt" und plauesche Chronik von Felix Georgi)