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Plaue

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1273. Plaue blickt vor allem auf Grund seiner Lage an der alten Handelsstraße Erfurt - Nürnberg auf eine lange und bewegte Geschichte zurück.

Das Stadtrecht bekam Plaue 1335 als Freundschaftsbeweis von Bayerns Kaiser Ludwig zu den Schwarzburger Grafen. Damit war zugleich das Marktrecht erteilt worden. Die entsprechende Urkunde befindet sich im Rudolstädter Landesarchiv. Als weiterer Beweis des kaiserlichen Wohlwollens ist das im Jahre 1336 verliehene Zollrecht anzusehen.

Das Wahrzeichen der Stadt stellt die weithin sichtbare Ehrenburg dar, die sich über Jahrhunderte hinweg im Besitz der Schwarzburger Grafen befand. Das vermutlich älteste Gebäude ist jedoch die Liebfrauenkirche aus dem 11. Jh.


Neben kulturhistorischen Denkmalen wie der Ruine Ehrenburg und Resten der alten Stadtmauer sowie mehreren Kirchen sind es vor allem die Schätze der Natur, die von besonderem Interesse sind.

 

Im wasserreichen Plaueschen Grund, einem der schönsten Flecken im Geratal, entspringen zahlreiche Quellen, von denen die Karl-Marien-Quelle mit ihrem Mineralwasser, die Kaiser-Günther-Quelle mit ihrem schwefelhaltigen Heilwasser und der Spring wegen seiner geologischen Besonderheiten wohl die bedeutendsten sind.

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Im Mittelalter erhielt Plaue das Stadtwappen -
einen aufgerichteten Löwen auf blauem Grund.

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Der Ort lag einst nur am rechten Ufer der Gera und wurde dort oft von Überschwemmungen heimgesucht. Das veranlasste die Bewohner schließlich dazu, sich oberhalb des linken Ufers am Fuße des Hausberges niederzulassen. Auf dieser Seite befinden sich heute noch Reste der alten Stadtmauer.

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Es ist anzunehmen, dass sich die Wenden aufgrund der wasserreichen Gegend, der Wiesen, der Wälder und nicht zuletzt auch der nördlich von Plaue gelegenen Salzquellen ansiedelten. Bereits im 13. Jh. wird das große Salzsiedewerk erwähnt, wodurch die Einwohner zu Wohlstand kamen. An diese Zeiten erinnert noch heute der Name der Lädergasse, wo das Salz verladen wurde. Einer Sage nach versiegten die Salzquellen, als ein neidischer und boshafter Salzknecht die Hauptquelle verstopfte.

Mehrere Versuche im 17. Jh., das Siedewerk wieder in Gang zu bringen, schlugen fehl. Weitere Einnahmequellen der Bewohner waren Ackerbau, Viehzucht sowie das Handwerk. Mönche bauten Wein an, der aber infolge des 30-jährigen Krieges von 1618 bis 1648 durch die Reblaus vernichtet wurde.

 

Bis zum Jahre 1280 regierten zwei Grafen der Grafschaft Kevernburg das Land, dessen Güter geteilt wurden; Günther der VIII. erhielt mit der Stadt Arnstadt auch das Dorf Plaue, dessen Töchter im Jahre 1306 Plaue an den Grafen von Schwarzburg verkauften. Dieser veranlasste im Jahre 1324 den Bau der Ehrenburg, die bis 1500 bewohnt war und im Jahre 1632 zerstört wurde. Im 17. Jh. forderte die Pest ihre Opfer - auch der 30-jährige Krieg brachte Elend und Armut über Plaue. Damals zählte Plaue noch ganze 150 Einwohner.

 

Zu einer wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt trug erst wieder die Gründung der Porzellanfabrik im Jahre 1816 bei, deren Erzeugnisse weithin bekannt waren und noch sind, obwohl das Unternehmen 1996 den Standort in dieser Form leider aufgab. Im einschlägigen Fachhandel ist das Porzellan noch erhältlich www.die-porzellanmanufakturen.de. Es wird jetzt in Volkstedt bei Rudolstadt hergestellt.

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Ebenfalls ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Aufschwung Plaues war der ständige Zuwachs von Handwerkern und Betriebsneugründungen wie die Kunstbleiche, die Kofferfabrik, die Zigarrenfabrik, die Seifenfabrik u.v.a.m. sowie die Eröffnung der Eisenbahnlinien Plaue- Ilmenau im Jahre 1879 und Erfurt- Ritschenhausen im Jahre 1883. Plaue wurde somit ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, was sich bis heute nicht geändert hat.

Heute verkehren modernste Triebwagen mit Neigetechnik auf dieser Strecke - aber an manchen Wochenenden lebt die Vergangenheit wieder auf, wenn alte Dampflokzüge den plaueschen Bahnhof auf ihrer Sonderfahrt durch den Thüringer Wald passieren www.bahnnostalgie-thueringen.de.

 

Durch die beiden Weltkriege und deren Folgen wurde der wirtschaftliche Aufschwung in Plaue gestoppt und einiges in der Vergangenheit Geschaffene existiert heute nicht mehr. Nach 1945 entstanden zahlreiche Wohnhäuser, eine neue Schule, eine Kinderkrippe und ein Freibad (1993 saniert).

Nach der polit. Wende im Jahre 1989 entstanden eine moderne Sporthalle, ein Einkaufszentrum, eine Tankstelle und zwei neue Wohngebiete mit Ein- und Mehrfamilien- sowie Reihenhäusern, womit die Einwohnerzahl nach anfänglichem Rückgang wieder anstieg. Auch zahlreiche ältere Gebäude wurden saniert und Straßen instand gesetzt. Aufgrund der Lage Plaues an der L 3004 wurde die Einrichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses notwendig, da in Plaue eine Schwerpunktfeuerwehr besteht.

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Die Trinkwasserversorgung musste ebenfalls durch den Bau eines neuen Hochbehälters und wassertechnischen Anlagen stabilisiert werden. Abwassertechnisch wird die Stadt straßenweiße an die Kläranlage in Ichtershausen angeschlossen. Auch der Neubau eines Kindergartens war wegen der steigenden Einwohnerzahl unumgänglich. Aufgrund der zunehmenden Verkehrsdichte und der damit verbundenen Belastung mussten zwei Straßenbrücken und eine Fußgängerbrücke über die Gera erneuert werden.

Ein Großteil der plaueschen Einwohner hat nach dem Verlust des Arbeitsplatzes nach 1990 wieder eine neue Anstellung im Gewerbegebiet zwischen Arnstadt und Ichtershausen (Erfurter Kreuz) gefunden - viele junge Leute mussten jedoch nach 1990 in die alten Bundesländer abwandern, weil sie dort einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz fanden. Dies hat sich in den letzten Jahren jedoch grundlegend geändert – heute werden Azubis von den Ausbildungsbetrieben umworben und Fachkräfte werden auf vielen Gebieten händeringend gesucht.

Veranstaltungen in Plaue
Kontakt

Stadt Plaue
Bürgermeister Christian Janik
Hauptstraße 38
99338 Plaue - Thüringen

 

Tel:   036207 56213
Fax:  036207 51723


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