675-Jahrfeier Stadtrecht Plaue
m Jahre 1335 erhielt die Stadt Plaue das Stadtrecht von Bayerns Kaiser Ludwig als Freundschaftsbeweis zu den Schwarzburger Grafen, denen Plaue damals gehörte, verliehen. Damit verbunden war gleichzeitig das Marktrecht und ein Jahr später das Zollrecht.
Nach 675 Jahren haben dies die plaueschen Bürger zum Anlass genommen, dieses Ereignis im Rahmen eines Jubiläums im Jahre 2010 feierlich zu begehen. Zwei Jahre vorher wurde dazu ein Festkomitee gebildet und Pläne geschmiedet. Einige Erinnerungen hatte man noch an das 650-jährige Jubiläum, doch die Zeit ist sehr schnelllebig und es hat sich viel verändert.
Heutzutage ist man sehr auf Sponsoring für alle möglichen Aktivitäten angewiesen – so auch für das Jubiläum. Ohne deren finanzielle Unterstützung wäre dieses Fest in dem Umfang nicht möglich gewesen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön allen Sponsoren aus der Region! Am Anfang der Planungen war noch gar nicht abzusehen, was bis zum Schluss alles vorbereitet und organisiert werden musste. Fast zu viel für Amateure, wie hinterher festgestellt worden ist. Aber alle Akteure – die Plaueschen - haben dieses Ereignis gestemmt und waren stolz auf das Ergebnis, das sich sehen lassen konnte.
Die Stadt Plaue konnte am zweiten Augustwochenende 2010 sehr viele Gäste aus Nah und Fern begrüßen und gut unterhalten, denn es gab viel zu sehen und zu erleben.
Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festgottesdienst, die auch eine Fürbitte für einen guten Verlauf der folgenden Veranstaltungen enthielten.
Etwas Besonderes war natürlich die abendliche Festveranstaltung, zu der zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik sowie alle Unternehmen von Plaue und der Stadtrat, die Bürgermeister der umliegenden Orte, die Vereinsvorsitzenden, Landtagsabgeordnete, Vertreter der Stadt Immenhausen und natürlich die Sponsoren und Vertreter von Institutionen eingeladen waren. Als Schirmherr des Jubiläums konnte der damalige Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, gewonnen werden, der in seinem Grußwort allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, die sich für ihre Heimat engagieren, dankte. Dieses Grußwort erschien in einem Bildband „Plauesche Ansichten im Wandel der Zeiten“, welches im Rahmen dieses Jubiläums erstellt worden ist und 245 Seiten umfasst. Es wurde in einer Auflage von 800 Stück gedruckt.
Ebenfalls im Vorfeld der Feierlichkeiten wurde eine Jubiläumsmedaille in Form einer Münze geprägt, deren Rückseite das Wahrzeichen der Stadt Plaue – die Ehrenburg – zeigt. Die limitierte Auflage war schnell vergriffen.
Sehr gut besucht war auch eine Heimatausstellung im Schützenhaus, zu deren Ausstattung zahlreiche Einwohner Einwohner beitrugen. Präsentiert wurden u. a. Porzellan von der Schierholz’schen Porzellanmanufactur, Exponate von Vereinen, eine alte Frisörstube, „Gute Stuben“, Haushalts- und landwirtschaftliche Geräte aller Art u. v. m.
Unter den Besuchern im Gedränge hörte man oft die Bemerkung ein „Ach guck mal da …“ und „So wie früher …“,die so in alten Erinnerungen schwelgten.
Für Kurzweil sorgten die vielen Darsteller, Schausteller und Handwerker des historischen Mittelaltermarktes am Postplatz und am Weidig, die diesem Bereich eine ganz eigene Atmosphäre in diesen Tagen verlieh. So ähnlich wird es vielleicht im Mittelalter in Plaue zugegangen sein – nur an anderer Stelle in der Nähe des Rathauses.
Etwas Besonderes hatte sich das Festkomitee mit einer Zugtaufe ausgedacht, denn Plaue liegt ja an einer bedeutenden Bahnstrecke, wo hauptsächlich die Züge der Südthüringen-Bahn verkehren. Und so wurde ein moderner Triebwagen auf den Namen der Stadt Plaue mit eigenem Logo feierlich in Anwesenheit des Aufsichtsratsvorsitzenden der Süd-Thüringen-Bahn und des damaligen Landrates getauft. Anschließend gab es eine Sonderfahrt nach Gehlberg und zurück.
Höhepunkt eines Stadtjubiläums ist natürlich ein Festumzug, dem ein großer Aufwand vorausging. Es mussten Kostüme organisiert und genäht, Wagen gebaut und Requisiten gebastelt werden. Es war schon erstaunlich, was sich mancher Verein hat einfallen lassen.
Letztendlich muss auch erwähnt werden, dass alle Akteure tapfer dem Regen während des Umzuges trotzten so wie auch die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand. Das war glücklicherweise der einzige Wermutstropfen während der gesamten Feierlichkeiten und man kann sagen, dass es ein gelungenes Fest für Jung und Alt für und von den Plaueschen und die ganze Umgebung war, von dem man noch lange gesprochen hat.
Wer dieses Ereignis noch einmal Revue passieren möchte, dem sei die Bildergalerie empfohlen. Viel Spaß dabei!